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Kolloquium

CERES Research Colloquium


CERES-Palais, Raum "Ruhrpott" (4.13)

Olga Tytarenko

"Semjon Gamaleja auf der Suche nach christlicher Konkordanz: Ein Beitrag zur Geschichte des Ökumenismus im Osteuropa der Aufklärungszeit"

Abstract

Semjon Gamaleja (1743-1822) gilt als eine der bedeutendsten Gestalten in der osteuropäischen Geistesgeschichte der Aufklärungszeit. Der gebürtige ukrainische Orthodox aus einer Kosakenfamilie der eine erfolgreiche Karriere als Beamter gemacht hat, war unter Zeitgenossen für sein frommes Leben bekannt. Heute wird er vor allem als religiöser Philosoph und Schriftsteller geschätzt. Er zählt zu den produktivsten Übersetzern der deutschen religiösen Literatur (insb. der Opera omnia Jacob Böhmes) in das Russische. In seinen Briefen verschmilzt Gamaleja in verschiedenen Konfigurationen Aspekte der Orthodoxie mit Ideen der devotio moderna und den naturtheologischen Konzepten von Johann Arndt, Jacob Böhme und den Pietisten.
Seine Briefe eröffnen einen bis heute kaum erforschten Raum von Metaphern und didaktischen Praktiken, die es gestatten, sein Schrifttum im Hinblick auf die Spuren des Ökumenismus zu beleuchten. Besonders angesichts der aktuellen Problematik religiöser Freiheit in Osteuropa, ist eine Beschäftigung mit Gamalejas Werk und seiner Person von Relevanz. Im Vortrag werde ich zum einen den Werdegang Gamalejas als Denker vorstellen sowie diverse Schriften analysieren, die bis heute in Deutschland kaum bekannt sind. Zum anderen werden Fragmente aus seinen Briefen betrachtet, die speziell ins Deutsche übersetzt wurden.  

 

 

 

 

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